Die soziale Dienstleistung „Ambulant Betreutes Wohnen“ wendet sich an erwachsene Männer und Frauen aus Darmstadt, die sich in einer sozialen Notlage befinden. Rechtliche Voraussetzung ist §67 SGB XII. Ziel der sozialen Dienstleistung ist die Überwindung der sozialen Schwierigkeiten und nachhaltige Integration (Konzept).
Nach jahrelangen Erfahrungen haben sich drei Schwerpunkte unseres Betreuten Wohnens etabliert, ausgerichtet nach individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten hilfesuchender Personen.
Wir bieten Menschen ohne Wohnung, d.h. die auf der Straße oder in einer städtischen Obdachlosenunterkunft leben die Möglichkeit über das Betreute Wohnen wieder in gesicherte Lebensverhältnisse zu kommen und in Normalwohnraum reintegriert zu werden. Zu diesem Zweck haben wir dezentral in verschiedenen Stadtteilen Zwei-Zimmer-Wohnungen angemietet, die wir für jeweils zwei ehemals wohnungslose Menschen als Übergangswohnraum zur Verfügung stellen. Die dezentrale Lage der Wohnungen in unterschiedlichen Wohngebieten in Darmstadt ist von uns beabsichtigt.
Langfristiges Ziel der Massnahme ist es, dass der/ die Hilfesuchende eine eigene Wohnung anmietet. Es können nachgehende Hilfen in der eigenen Wohnung stattfinden für eine nachhaltige Wohnungssicherung und soziale Integration ins Wohnumfeld.
Wir bieten Menschen vorübergehende professionelle Hilfe die in eigenem Wohnraum leben und aufgrund vielschichtiger Problemlagen gefährdet sind ihr Wohnung zu verlieren. Das Betreute Wohnen dient dazu die Problemlagen abzuwenden und das bestehende Mietverhältnis zu sichern. Dieser Schwerpunkt des Betreuten Wohnens versteht sich als Präventivmassnahme zur Vermeidung von Obdachlosigkeit.
Über das Angebot des Betreuten Wohnens versuchen wir schnell und unbürokratisch Paare und/oder Familien, bei denen eine Unterbringung in eine Obdachlosenunterkunft nicht angemessen ist, mit Wohnraum zu versorgen, besondere soziale Schwierigkeiten zu beseitigen oder zu mildern um wieder eine zeitnahe Reintegration zu gewährleisten. In diesen Fällen können wir bei Bedarf als Zwischenmieter fungieren mit dem Ziel, den Mietvertrag zu gegebener Zeit an das Paar/die Familie zu übertragen.
In 20 Einzelappartements können ehemals wohnungslose Hilfesuchende mit mehreren Vermittlungshemmnissen in nahezu Normal-Wohnraum wohnen, mit Recht auf Privatheit und Selbstbestimmung, angelehnt an die Prinzipien des „housing first“-Ansatzes. Es handelt sich um ein zeitgemäßes und klientenorientiertes Modell, welches hilfesuchende Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten unterstützt und Unterbringung in Obdachlosenunterkünfte abwendet (Konzept). In dem sozialen Wohnprojekt wird selbstbestimmtes Wohnen durch sozialpädagogische Unterstützung vorort ermöglicht. Zur Förderung der sozialen Integration werden Unterstützungsmaßnahmen installiert in enger Kooperation mit den ansässigen sozialen Trägern und Behörden.
Auf dem Gelände in der Gräfenhäuser Str. 157 stehen durch die Wissenschaftsstadt Darmstadt aufgestellte Wohncontainer zwecks Unterbringung städtischer wohnungsloser Menschen aus Darmstadt. Als Mindeststandard ist die Wohncontaineranlage ausgestattet mit einem Küchencontainer auf Basis der Selbstversorgung sowie zwei Containern für sanitäre Anlagen für Frauen und Männer. Die Einweisung erfolgt ausschließlich über die Stadt Darmstadt für einen begrenzten überschaubaren Zeitraum, der verlängert werden kann. Ziel ist immer die Sicherstellung einer langfristigen Unterbringung bzw. Wohnungsversorgung andernorts. Unser Büro betreut die Bewohner der städtischen Unterkunft und unterstützt sie bei ihren existentiellen Belangen während ihrer Unterbringung in der Obdachlosenunterkunft. Auch die Verlegung in eine Übergangswohnung des Betreuten Wohnens (Betreutes Wohnen als interne Verlinkung auf den Punkt „Übergangswohnung Betreutes Wohnen“) oder in eine Wohnung des sozialen Wohnprojekts (soziales Wohnprojekt als interne Verlinkung auf den Punkt „soziales Wohnen“) ist möglich.
Wenn Sie in Darmstadt obdachlos geworden sind oder Sie drohen in Darmstadt obdachlos zu werden bitten wir Sie, bei der Erstberatung des Amtes für Soziales und Prävention vorzusprechen (Mo-Fr 8:00-12:00 Uhr). Von den dortigen Mitarbeitern werden Sie in eine städtische Unterkunft eingewiesen.
In den sogenannten Erstwohnhäusern auf dem Gelände der Jefferson Siedlung, derVilla Tann, sowie der Haasstraße werden die der Wissenschaftsstadt Darmstadtzugewiesenen Kontingentflüchtlinge vorübergehend untergebracht, bis das Asylverfahren abgeschlossen ist. Danach besteht Freizügigkeit im gesamten Bundesgebiet. In der Regel handelt es sich um Menschen mit Bleibeperspektive die in Deutschland und auch Darmstadt bleiben können.
Unser Dienstleistungsangebot umfasst alle Beratungstätigkeiten Rund um die Themen Asylverfahren, Lebensunterhalt, Wohnen/Arbeit/Gesundheit und allgemeine Lebensberatung mit dem Ziel der nachhaltigen sozialen Integration und Partizipation der neuen Darmstädter Bewohner. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Umsetzung des Gewaltschutzkonzeptes der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Neben den individuellen Unterstützungsangeboten ist unsere Arbeit in der Jefferson Siedlung sozialräumlich ausgerichtet und nimmt die Gesamtentwicklung der Siedlung in den Blick, sowie die Verzahnung mit bereits bestehenden Angeboten der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Erfolgreiche Netzwerkarbeit unter anderem mit Ehrenamt, sozialen Trägern, Vereinen in Darmstadt und dem Amt für Soziales und Prävention setzen wir voraus, damit jeder einzelne Bewohner darin unterstützt werden kann seine Selbsthilfepotentiale zu entfalten.